Einäugige Pallas

Bleistift und Acryl auf Papier, 80 x 80 cm. 1987.

Die Schutzgöttin der Athener wird von Rosenheim in charakteristischer Weise verwandelt. Wieder sind es Rüstung und Auge, die ihn interessieren. Den Beinamen „Pallas“ trug Athene, nachdem sie versehentlich im Schwertkampf ihre Freundin Pallas getötet hatte. Besonders die mit Panzer, Schild und Helm gerüstete Athene nennt man Pallas Athene. Homer nennt Athene „eulenäugige“, weil sie helle Augen hat. Ein solches Auge ist hier zu sehen, helles Grün rahmt eine nach Art der Eulen geschlitzte Pupille, die von Schwarz in Violett übergeht. Zartes Violett und auch Rot ist an den Lippen der Göttin zu erkennen; ohne diese Andeutung von Fleisch und Blut sähe der Kopf eher nach dem eines Roboters aus.

Andere Versionen

Einäugige Pallas. Kaltnadelradierung. 1987.

Relief, Mischtechnik. Aluminiumguß und Bleistift. 1989.

Das Aluminiumrelief kombiniert Metallguss für den massigen Helm und Bleistiftzeichnung für das Gesicht, den Hintergrund bildet das kreiselnd gebürstete Metall. Diese spiegelnden Bürstenspuren überziehen das ganze Relief, sie bewirken eine gewisse Vereinheitlichung, wie im Acrylbid die wolkigen Aquarellschlieren. Gemeinsam ist beiden Versionen die asiatisch anmutende Form des blinden Augenpaares. In Kenntnis der gemalten „Pallas“ überrascht, wie flach das zentrale Auge ist; es ist bei weitem nicht so rund herausgearbeitet wie im Holzrelief Großer Bruder Polyphem. Umso aggressiver tritt der Nasenbügel hervor, scharf und schmal ragt er aus der Grundfläche

In späteren Jahren zweimal wieder aufgenommen:

Tusche über Farbradierung. 1989.
Digitalgraphik. 2010.